Nach Jahren von Regen, totaler Bewölkung und sogar Schnee auf den Zelten war in diesem Jahr das Wetter fast perfekt. In der ersten Nacht (von Mittwoch auf Donnerstag) war der Himmel sehr gut, in der zweiten gut und am Freitagabend begann eine exzellente Nacht, wie ich sie in Deutschland kaum je erlebt habe:

Nach Sonnenuntergang war der Erdschatten sehr auffällig, und bei dunkler werdendem Himmel stach das aschgraue Licht des zunehmenden Mondes immer mehr ins Auge. Im Teleskop waren auch zwei Sterne (7. und 8. Größe) zu sehen, auf die sich der Mond langsam zuschob und die schließlich bedeckt wurden. Zuvor schon - und auch am Tag - waren Jupiter und Merkur zu sehen. Am Tag hatten wir neben diesen natürlich auch die Venus und ein paar Sterne wie Capella und Castor gefunden. Castor war allerdings nicht ganz einfach. Und da man am Tag der Sonne ohnehin nicht entfliehen konnte, wurde die intensiv mit allerlei Instrumenten beobachtet - es war ja auch jede Menge Aktivität.

Neben den diversen Nebeln und anderen Deep Sky-Objekten, deren Anblick manchen Beobachter an den zigzölligen Teleskopen fast von der Leiter fallen ließ, hatten wir in dieser Nacht 4 (vier!) extrem helle Iridiumblitze: einer mit -6 und drei mit der Maximalhelligkeit von -8. Größe!! Jedesmal starrten Minuten vorher die Wartenden auf die errechnete Himmelsgegend, und wenn das Ding dann so hell aufleuchtete, daß es Schatten warf, dann ging ein Johlen und Applaus durch die Menge. Außerdem flog die ISS noch mehrfach über uns weg, und die Meteore, die jedesmal einen Aufschrei mit sich brachten (wenn auch nicht von allen...), würzten die Nacht zusätzlich.

Es geht eben nichts über schöne Dinge, die man gemeinsam erlebt.

Das tolle Wetter zog natürlich eine Menge Leute an - obwohl einige Besucher der letzten Jahre fehlten: Sie mochten den guten Wetterprognosen vielleicht nicht glauben, hatten Angst vor der Sonne oder Sonnenbrand oder haben zu Hause geguckt. Der große Andrang brachte dann ein kleines Problem mit sich, das bei noch populärer werdendem Teleskoptreffen in den nächsten Jahren doch größer werden könnte: Auf dem eigentlichen Fußballplatz hatten die Hunderte Besucher längst keinen Platz mehr. Auch die mehrfach so große, daneben liegende Wiese, die vorsorglich gemäht worden war, reichte nur knapp aus. Am Donnerstag suchten schon einige Leute nach einem freien Plätzchen, und noch am Freitag kamen weitere Besucher. Außerdem waren z.B. im nahegelegenen Ulrichstein diverse Backwaren ausverkauft; überall in den Supermärkten traf man bekannte Sternfreunde.

Auf jeden Fall ein großes Dankeschön den Organisatoren, allen voran Walter Kutschera und Martin Birkmaier. Möge der klare Himmel mit ihnen sein!

Noch ein Wort von mir zum MASH (oder M.A.S.H:) Die Musik war manchmal etwas schräg, aber insgesamt fand ich es sehr gut, daß Spaß dabei ist. Ohne das MASH wäre es weniger kultig und nicht so partymäßig gewesen - was mir am ITV eben sehr gut gefällt. Weiter so, Leute, auch mit Bonanza!

Noch ein paar Eindrücke von der Star Party: